wir
Schildkröten betrachten euch mit Neugierde und einem gewissen
distanzierten Interesse. Wenn ihr uns ansehen, erkennt ihr Wesen, die
wunderbare Schutzpanzer mit sich tragen und sich jederzeit so
zurückziehen können, dass niemand von außen zu uns durchdringen
kann. Es ist eine große Sehnsucht von euch Menschen, auch so einen
Rückzugsort zu haben.
Ihr
seht aber in einer Schildkröte auch ein Wesen, das sehr viel
wahrnimmt, das sehr weise und friedvoll ist und mit seinen kleinen
Augen in die Welt blickt. Ihr erkennt, dass wir sehr viel mehr
wahrnehmen, als man vielleicht denkt.
Wir
können manchmal ziemlich schnell unterwegs sein. Doch die meiste
Zeit gehen wir langsam, verharren immer wieder und sind bei uns.
Das
können wir von euch Menschen nicht so sehr behaupten. Wenn wir euch
betrachten, dann sehen wir Körper, die häufig vor der eigenen
Energie davonlaufen. Ihr lasst eure Energie manchmal an Orten zurück
und rennt weiter, weil ihr glaubt, noch etwas erledigen zu müssen.
Es sieht sehr lustig aus, doch eigentlich ist es tragisch. Wir
Schildkröten erkennen auch sehr genau, warum ihr Menschen das tut.
Denn wenn ihr verharrt, wenn ihr zur Ruhe kommt, dann spürt ihr
euch. Vieles, was ihr dann spürt, sind Unfrieden, Traurigkeit oder
auch alte Verstrickungen und Konflikte. Und daher lauft ihr sehr oft
vor euch selbst davon, vor diesen Emotionen, euren Zweifeln, Wünschen
und Träumen.
So
wie wir Schildkröten, seid ihr Menschen Wesen, die beides brauchen:
Yin und Yang. Phasen des Tuns, der hohen Energie, in denen ihr zu
eurer Höchstform auflauft und sehr viel auf einmal schafft und
erledigt. Und dann wieder Phasen der Ruhe, der Muße, des Nichtstuns.
In diesen Phasen kommt ihr zu euch, spürt euch, nehmt euch wahr und
sammelt Kraft für die nächste Höchstleistung.
In
den Phasen des Tuns, wenn euer Körper und euer ganzes System zu
Höchstleistung bereit bist, lauft ihr eurem Energiesystem nicht
davon. Dann ist wirklich kraftvolles Tun und Handeln angesagt. Das
Problem ist, wenn ihr euch zu Höchstleistungen antreibt und gar
nicht bereit dazu seid. Ihr merkt das sehr gut, indem ihr euch
überwinden müsst, indem ihr euch müde und abgehetzt fühlt. Und
einige von euch spornen sich dann mit Worten oder Gedanken immer
weiter an. Ihr handelt wie Reiter, die auf müde Pferde einschlagen,
die dringend eine Pause bräuchten.
Ihr
verwendet verschiedenste Formen von Aufputschmitteln, machmal auch
Selbstmotivation, häufig auch Selbstbestrafung. Ihr verwendet Zwang,
um euch in diesen Phasen anzutreiben.
Daher
haben euer Energiesystem und euer Körper manchmal keine andere
Chance, als mit Krankheiten oder Unfällen zu reagieren. Damit werden
ihr für einige Tage oder Wochen gänzlich ins Nichtstun gebracht.
Daher raten wir Schildkröten euch, in den Phasen, in denen ihr euch
einfach nur müde fühlt (und dazu zählt der Frühling mit der
Frühjahrsmüdigkeit), leise zu treten. Und vor allem mehr Zeit mit
euch selbst zu verbringen, in der Ruhe, in der Meditation oder auch
einfach bei einem Schläfchen. Legt euch in die Sonne, tankt Energie.
Geht das Ganze langsamer an. Macht halb so schnelle Schritte, leistet
halb so viel. Dann werdet ihr diese Phasen auch gut durchhalten und
euch nicht ausbrennen.
Das
ist unsere Botschaft.
In
Liebe,
Eure
Schildkröten
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