ich
möchte dich in meiner Botschaft individuell und nicht im Kollektiv
als "ihr Menschen" ansprechen, da ich dir etwas zum Thema
Selbsterkenntnis mitteilen möchte. Wisse, dass dies ein
individuelles Thema ist, jede und jeder beschreitet ihren oder seinen
eigenen Weg. Die Wege der Frauen sind anders als die der Männer, die
der Kinder anders als die der alten Menschen.
Dich zu
erkennen setzt voraus, dass du dich betrachtest. Dies ist einerseits
im Spiegel möglich, andererseits durch Introspektion, also
Innenschau. Es gibt allerdings noch eine weitere Perspektive: dich
selbst geistig von außen, also aus der Beobachterperspektive zu
sehen. Diese Herangehensweise an dich selbst hat den Vorteil, dass du
Zusammenhänge erkennen kannst, die dir aus der Ich-Perspektive nicht
zugänglich sind.
Du
siehst dich selbst handeln, sprechen, schweigen, nichts tun, kannst
dich im Raum umsehen und wahrnehmen, wie die anderen Menschen auf
dich reagieren, ohne in die Handlung zu sehr involviert zu sein.
Der
Wechsel zwischen all diesen Perspektiven (Spiegel, Innenschau,
Beobachterperspektive) bringt dir reiche Erkenntnisse.
Begib
dich dazu in die Stille, an einen Ort, an dem du einige Zeit
ungestört bist, schließe deine Augen und visualisiere zunächst
einen Spiegel. Betrachte in diesem Spiegel bestimmte Eigenschaften
oder Facetten von dir, beispielsweise Emotionen wie Trauer, Wut,
Ärger, Langeweile. Sieh dir an, wie sich diese Emotionen an deinem
Körper und in deinem Gesicht zeigen. Stelle dir verschiedene
Geisteshaltungen wie beispielsweise Optimismus, Pessimismus,
Gleichgültigkeit vor. Wie ändert sich deine Körperhaltung?
Dann
wechsle zur Innenschau. Spüre in dich hinein. Wie fühlen sich
bestimmte Körperteile an? Gehe deinen Körper langsam von oben bis
unten durch und spüre den Unterschied. Versuche wieder, bestimmte
Emotionen zu spüren und fühle, wo du sie in deinem Körper
wahrnehmen kannst. Wo sitzt deine Wut? Wo ist das Zentrum deiner
Freude? Wo spürst du Angst? Wie spüren sich verschiedene
Geisteshaltungen an?
Und
dann wechsle in die Beobachterperspektive. Wie nimmst du deinen
Körper, deine Körperhaltung, deine Mimik und Gestik von außen
wahr. Gehe durch verschiedene Alltags-Situationen und betrachte dich
von außen. In der Arbeit, in der Freizeit, wenn du mit einem Tier
spielst, wenn du dich mit einem Kind unterhältst. Wie verändert
sich deine Mimik, Gestik, deine Körperhaltung, wenn du verschiedene
Gefühle durchlebst? Wie verändert deine Geisteshaltung dich?
Lerne
dich selbst kennen.
Wenn du
möchtest, sieh dich selbst auch aus den Augen einer anderer Person,
beispielweise einer Person, die du sehr gerne hast, die dir sehr nahe
steht. Und dann aus den Augen einer Person, der du gleichgültig
bist. Wenn du möchtest, sieh dich auch aus den Augen einer Person,
die dich überhaupt nicht leiden kann. Vielleicht hast du dabei auch
eine Idee, warum sie dich nicht mag.
Experimentiere
mit diesen Perspektiven ... habe Spaß dabei ... sammle Erkenntnisse.
Lerne
dich selbst kennen.
Du
wirst sehen, es lohnt sich. Schließlich bist du selbst die Person,
mit der du die meiste Zeit in deinem Leben verbringst.
Wenn du
dich auf diese Weise schulst, dich zu betrachten, gelingt es dir
womöglich auch in Alltags-Situationen ziemlich leicht, die
Perspektive zu wechseln. Das ist dann sehr nützlich, wenn du dich
beispielsweise über etwas oder jemanden sehr aufregst und außer dir
bist. Nütze den Wechsel der Perspektive, um wieder zu dir zu kommen
und zu spüren, was in dieser Situation die Reaktion wäre, die dir
den meisten Frieden bringt.
Ich
lade dich ein, diese Meditationspraxis zu üben, am besten täglich
für einige Minuten, dann gelingt es dir auch in herausfordernden
Situationen, bei dir zu bleiben. Du wirst sehr viel über dich
lernen, wobei ich dich bitte, liebevoll mit dir selbst umzugehen und
deine Selbstkritik milde zu formulieren.
In
Liebe,
Konfuzius