Geliebte
Menschen,
ich
möchte heute etwas von meiner Lebensrealität mit euch teilen, euch
erlauben, einen Blick auf euer Leben aus meinen Augen zu werfen.
Lasst euch auf diese Sichtweise ein, ihr werdet merken, wie heilsam
sie ist.
Wie
ihr ja wisst, leben wir Steinböcke hoch auf den Bergen. Es ist dort
karg, die wenige Nahrung teilen wir uns mit anderen Tieren, die diese
Landschaft ebenfalls als Lebensraum gewählt haben. Es ist ein hartes
Leben, doch wir sind Spezialisten dafür.
Viele
von euch, die diese Botschaft lesen, kennen Knappheit und Entbehrung
in ihrem Alltag nicht in der Form, in der wir sie erleben. Ihr lebt
in der Fülle und doch fühlt ihr Mangel. Ihr lebt in Frieden und
Sicherheit und doch seht ihr euer Leben als Kampf. Ihr habt es warm
und kuschelig in euren Wohnungen und Häusern und beklagt euch über
die Kälte. Verändert euren Blick für einen Moment. Stellt euch
vor, ihr seid Steinböcke, die bei den Menschen zu den Fenstern
hineinsehen, den gedeckten Tisch, die gemütlichen Betten ...
Versteht ihr, was ich meine? Es ist alles eine Sache der Betrachtung.
Doch
ich möchte euch auf ein weiteres Thema hinweisen, das mir sehr am
Herzen liegt: Durchhaltevermögen. Es ist mir zu Ohren gekommen, dass
viele Menschen immer dann, wenn der Weg schwierig wird, auf die eine
oder andere Weise sagen oder denken: "Dann soll es wohl nicht
sein!" In manchen Fällen ist das die Wahrheit, in manchen
Fällen ein äußerer Ausdruck eines inneren Widerstands.
Ihr
könnt immer nur selbst feststellen, ob etwas für euch wahr bzw.
stimmig ist oder nicht: indem ihr mit eurem Herzen zu der Aussage
hinspürt. Fühlt ihr Unruhe, dann ist es nicht stimmig. Fühlt ihr
tiefen Frieden und Ruhe, dann ist es wahr.
Wenn
ihr also angesichts eines Hindernis in eurem Leben denkt oder
aussprecht: "Dann soll es wohl nicht so sein!", vergesst
nicht, auf euer Herz zu hören. Denkt daran, dass der menschliche
Verstand sich gerne selbst austrickst und unzählige Ausreden findet,
um sich Ängsten nicht stellen zu müssen.
Wir
Steinböcke sind wahre Meisterin darin, einen Weg zu finden, wo
andere keinen sehen. Kein Aufstieg auf einen Berg ist uns zu steinig
oder zu steil. Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg. Das könnte
unser Motto sein.
Lasst
es auch zu eurem Motto werden. Gebt nicht so schnell auf, wenn sich
euch Hindernisse in den Weg stellen. In so vielen Fällen sind es
eure eigenen inneren Hindernisse. Es lohnt sich, steinige, steile
Wege zu gehen, denn auf dem Gipfel der Berge warten viele berührende,
herzöffnende Erfahrungen und ein heilsamer Blick von oben auf das
große Ganze.
Bittet
uns um Hilfe, wenn ihr keinen Weg seht, wir finden immer einen.
In
Liebe,
eure Steinböcke